Chronik

76 Schicksalsjahre Bad Oeynhausen. Zwischen seinem ersten Besuch Mitte der 70er Jahre und seinem letzten Aufenthalt in Bad Oeynhausen am 16. September des vergangenen Jahres liegen zwar mehr als 35 Jahre, aber Rudi Assauer, dessen Krankenakte erst in den letzten Tagen öffentlich gemacht worden ist, hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass Bad Oeynhausen für ihn längst zu einer Art zweiten Heimat geworden ist. Dies machte er auch noch bei seinem vorletzten Aufenthalt in Bad Oeynhausen im März 2011 deutlich, als es dem früheren Spieler und Manager von Schalke 04 noch einigermaßen gut ging. Zumindest äußerlich. Bad Oeynhausen wurde für Assauer über knapp vier Jahrzehnte Anlaufstelle und gleichermaßen „Zufluchtsstätte“, denn auch bei dem, dem die Davidoff-Zigarre nie oder kaum ausging, kam immer dann nach Oberbecksen, wenn er Ruhe und Entspannung suchte. Die fand er nicht immer in seiner sportlichen Umgebung, die hatte er aber hierzulande. Angefangen hat Assauers Beziehung zu Bad Oeynhausen irgendwann im Herbst 1976 am Schalker Markt, als sich Fritz Apke, ein Bad Oeynhausener Möbelfabrikant und früherer Mitgesellschafter der ehemaligen Kreft-Gruppe, einem damaligen Möbelimperium, sowie Rudi Assauer bei einem Wohltätigkeitsspiel kennen und schätzen lernten. Apke, fussballerisch nicht ganz unbegabt, machte schon ein paar Jahre zuvor in einem Prominentenspiel in Vlotho auf sich aufmerksam, als er im Trikot von Arminia Vlotho den 54er WM-Helden Helmut Rahn ausschaltete, so dass Fritz Apke, Gründungsmitglied des SC Oberbecksen, von Schalkes Präsident Günter Siebert prompt für die Schalker Traditionsmannschaft engagiert wurde. Apke spielte danach noch einige Jahre im Schalker Trikot, wobei der Kontakt zu Rudi Assauer zustande kam. „Es war eine Freundschaft auf den ersten Blick“, verriet Assauer damals. Assauer und Apke sah man fortan gemeinsam bei vielen Feierlichkeiten. Dabei begann Assauers Manager-Karriere erst im Sommer 1976, nachdem er fünf Jahre für Werder Bremen spielte, aber in Folge für das Schalker Traditionsteam kickte. ImVON HANS MILBERG Im Gespräch über Rudi Assauer: Hans Milberg und Traudl Apke sitzen Anfang 2012 in Apkes Haus in Oberbecksen (Bad Oeynhausen). Vor ihnen lehnt ein großes Werbeplakat, dass Rudi Assauer auf einem Sofa zeigt und dass Möbelproduzent und Assauer-Freund Fritz Apke entworfen hat. FOTO: JÜRGEN KRÜGER

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