Chronik

64 VON HARRY KLEINE Pünktlich um 12.30 Uhr sollte es losgehen. Die Reise zum „Wunder von Barcelona“. Lars Oliver Rolfes, Marco Kleine und ich (Harry Kleine) trafen uns in Minden, um diese Reise zu beginnen. Dann ging‘s los mit der toporganisierten Autofahrt zur Kurt-Schumacher-Strasse in Gelsenkirchen. Auf der Fahrt zu derselben wurde sich schon mit fluffigen Liedchen in die richtige Stimmung gebracht. In Gelsenkirchen wurden wir im Bus Vier untergebracht. Der verzweifelte Versuch, uns einen schönen Tisch mit Beinfreiheit zu sichern, scheiterte kläglich. Egoistische Einzelgänger blockierten diesen Platz, obwohl wir „Hiller Säue“ geschlossen auftraten - OK; man kann ja nicht alles haben. Wir platzierten uns im Untergeschoß nahe der Toilette, verzehrten unsere Vorräte und ließen eine Runde nach der anderen anrollen. Ja nee is klaa - Wir können es ja vertragen. Nach einigen Stunden Fahrt war den meisten Mitreisenden die Namen der „Hiller Säue“ bekannt. Nicht zu übersehen war für alle, dass die ,Hiller‘ einer für den anderen einstand. Für manche Mitreisende mal ´ne ganz neue Erfahrung, wat es alle gibt. Da wir wussten, dass schlafen wenig Sinn und nur noch müder macht, brachen wir einschlägige Versuche schnell wieder ab. Gesichtskosmetik und organisiertes Frühstück wurden auf einem großen Rastplatz jenseits der französischen Grenze betrieben. Wir nutzten die Hoteltoiletten oder die Raststättenlokusse für die Katzenwäsche. Aber was tut die beste Fangemeinde der Fußballwelt nicht alles für die Passion. Wir waren uns nach zehn Stunden einig, dass wir uns einen solchen Horror nicht noch mal antunwerden. Von diesemStatement wollenwir heute nixmehr wissen. Das war bestimmtnichtunsere letzteS04-Busreise. ‚Für den Verein, die Stadt; für unser Wappen Blau und Weiss; die ganze Kurve Hand in Hand und stets vereint. Weil es unser Leben ist. Dieses Lied war das erste neue, womit lauthals der „Vorderbus“ mit Gewalt wach gehalten wurde. Irgendwie träumte man schon vom genannten Blauen Wunder. Hach, wär das toll gewesen, wenn denn nicht ... (Heul). Von Deutschland ging’s über Luxemburg und Frankreich nach Catalunya. Das ist ein Land, was gerne ein Land wäre - is aber keins. Die Metropole Barcelona ist einfach klasse. Total klein und übersichtlich, aber mit ‚ner Riesenpopulation. Genannte hat sich zur teuersten Stadt in Westeuropa entwickelt. Nach der Ankunft am Hafen in Barcelona suchten wir uns ein kleines Lokal an der „La Rambla“ um dort Mittag zu essen. Es gab Pizza und Paella sowie ordentlich Bier für richtig dicke Tacken. Man gönnt sich ja sonst nix. Langsam aber sicher wurde uns allen klar, dass es nun bald soweit sein wird. Als wir Richtung Stadthafen, zum Fan-Treff der Schalker Fans aufgebrochen sind, war die Freude riesig, denn in gut zwei Stunden würde man bereits in Camp Nou sitzen und eine gigantische Atmosphäre erleben. Egal ob am Hafen oder auf der „La Rambla“, Barcelona war Blau und Weiß. Verabredet waren wir noch mit drei Mitgliedern aus unserem Fanclub Heike Löhr, Michael Theda und Sebastian Leying, die mit dem Flugzeug angereist waren. Als wir auf der Bühne amFan -Treff das Plakat gelesen hattemit der Aufschrift „HerzlichWillkommen den Fans des FC Schalke 04“ hatten wir das erste Mal Gänsehaut. Der Stolz bei diesem legendären Spiel dabei zu sein, es live zu erleben, war unbeschreiblich und ist nicht in Worte zu fassen. Auf dem Fan-Treff konnte man neben Kickern, Billard und Bull-Riding sich noch einmal mit einem leckeren Pils stärken. Besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt eines Meisterspielers von 1958, der angetan von der Stimmung im„Fanlager“ ein Statement abgab und sich dann mit einigen Leuten fotografieren ließ. Drückte uns ganz schön auf die Tränendrüse, diese Emotion. Dann donnerte die Musik aus den Boxen; Rythm‘n Blues, Punkrock und Metal. Leichtbekleidete Groupies zappelten auf der Bühne herum. Passte nicht ganz hundertprozentig, aber egal. Dann ging’s ab zum Camp Nou mit der UBahn. Das übersichtliche System brachte uns dank deutschsprachiger Fanbetreuung, welche die Stadt organisiert hatte, rasch zum Stadion. Vor dem Eingang wurden die gelben Schalke-Barca-Schals verkauft. Tolle Teile und ´ne echte Rarität. Ratzfatz nach einer Stunde ausverkauft. Dann ging‘s rein ins Stadion. Merkwürdige Hausordnung fand man vor. Im Stadion konnte man sich zu keinem Zeitpunkt frei bewegen. Man kennt es aus vielen Arenen in Deutschland, doch hier war alles anders. Nach endlos langen Treppen steigen standen wir vor dem Eingang zum Block. Ein letztes Durchatmen und man betrat den Block. In über 30 Meter Busfahrt nach Barcelona, April 2008 Champions League Super-Aussicht: Ein Blick von ganz oben, über den Dächern von Barcelona.

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