Chronik

11 Stimmung: Tanja Hallbauer (r.), wie man sie kennt, im Parkstadion. Schallalalalalala: Die Fanclub-Mitglieder auf demWeg nach Schalke zur Aufstiegsfeier im Parkstadion. Parademarsch: Teilnehmer am Umzug durchs Parkstadion am 16. Juni 1991. Fair geht vor: Fanclub-Mitglieder bei der Fair-Play-Tour am 26.Mai 1991. Der 30. November 1990 sollte mal wieder so ein denkwürdiger Tag in unserer Vereinsgeschichte werden. Es war Freitag, und zwar ein bitterkalter. Denn als wir um 17.00 Uhr zum Pokalspiel, Werder Bremen gegen Schalke, aufbrachen, zeigte das Thermometer schon minus 7 Grad. Es war geradezu lebensnotwendig, jede Menge geistreicher Getränke mitzunehmen. Denn wie sagt der Dichter so treffend: Ist der Schädel richtig breit, wird der Himmel blau und weit. Aber der Nachteil solch feuchtfröhlichen Tuns wollen wir natürlich nicht verschweigen. Da ist dieser verdammte Druck auf die Blase, der sich dann in immer kürzeren Abständen einstellt. Immer häufiger ertönt der Notschrei: Fahrer! Fahrer! Anhalten! Im Großen und Ganzen zeigte sich unser Busfahrer Jürgen ja auch ganz kulant. Aber die fürchterlichste Drangperiode setzt bei Bremen-Spielen auf dem 2 – 3 km langen Asterdamm ein. Ist man nicht früh genug von zu Hause weggekommen, steckt man regelmäßig in einem zermürbenden Stau. Pinkelpause! Geht nicht, da vorne stehen die Bullen. Es war zum Verrücktwerden! Endlich, unsere Freunde und Helfer sahen anderswo nach dem Rechten. Nun wurde Jürgen endlich mutig und öffnete die Türen. Mit Begeisterung stürmten fast alle aus dem Bus, um ihrem „kleinen Mann“ ein bisschen was von der Weserlandschaft zu zeigen. Allen voran unser Bernd Kruse. Es war inzwischen schon ziemlich dunkel geworden. Insofern sind Verwechslungen begreiflich. Und Bernd verwechselte auch etwas. Für uns war es nur so, dass Bernd plötzlich völlig vor uns verschwand. Das heißt, nicht ganz! Sein Kopf war noch zu sehen. Bernd hatte, breit wie er war, wie gesagt, die Dunkelheit darf man nicht vergessen, einen schmalen Nebenarm der Weser für einen asphaltierten Fußweg gehalten. Daher der Schritt zu viel. Aus dem Schritt ein Sprung, der Sprung in die Weser. The „Weserspringer“ was born. Am 16. Juni 1990 war es endlich soweit. Wir machten uns zur großen Aufstiegspartie auf den Weg nach Schalke. Vor dem Spiel gegen Darmstadt drehten wir noch eine Runde durchs Parkstadion. Wir hatten uns extra ein Schild angefertigt, um uns auch toll in Szene zu setzen. Die Party ging abends noch in der Stadtschänke in Espelkamp weiter.

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