Einsatz stimmt, Ergebnis nicht – S04 fehlen Glück und vor allem Tore

16.03.2019

Es hätte ein Traumstart für Huub Stevens werden können. Keine zwei Minuten nach seinem Comeback auf der Trainerbank zappelte der Ball am Samstag (16.3.) im Heimspiel gegen RB Leipzig im Netz. Die Mannschaft jubelte, der Torjingle in der VELTINS-Arena lief bereits – doch dann die Ernüchterung. Mark Uth stand bei seinem Treffer eine Fußspitze im Abseits. Kein Tor.

„Es war ganz knapp“, blickt der Nicht-Torschütze auf die Szene zurück. Letztlich war es aber eine korrekte Entscheidung des Schiedsrichter-Gespanns um Guido Winkmann. Dennoch: Es war eine von vielen Szenen, die untermauerte, dass es den Knappen derzeit an Fortune mangelt. „Wenn du da unten stehst, lässt dich das Glück im Stich“, meint Stevens. Wie zum Beispiel in der 14. Minute, als der Ball im Getümmel eher zufällig bei Timo Werner landete und der deutsche Nationalspieler das Geschenk dankend annahm. Oder gleich mehrfach im zweiten Durchgang, als Königsblau die bessere Mannschaft war, bei seinen Abschlüssen aber stets den entscheidenden Tick Präzision vermissen ließ. „Verdient war unser Sieg nicht“, gibt RB-Schlussmann Peter Gulacsi zu. „Aber manchmal braucht man auch mal das Glück.“ Eben jenes, das dem S04 an diesem Nachmittag fehlte.

Wieder einmal die Tore nicht gemacht

„Aufgrund der Spielanteile im zweiten Durchgang wäre ein Unentschieden sicherlich verdient gewesen“, sagt Guido Burgstaller, der kurz vor dem Schlusspfiff eine gute Möglichkeit zum 1:1 ungenutzt ließ. „Ich habe einen falschen Schritt gemacht, deshalb ging der Ball drüber“, erklärt der Österreicher. Auch Mark Uth, Suat Serdar und Jeffrey Bruma zielten nach dem Seitenwechsel jeweils knapp daneben.

Schalke braucht Leidenschaft, Kampfgeist, Leben – das sind Sachen, die habe ich heute gesehen.

Huub Stevens

Uth bringt es treffend auf den Punkt: „Wieder einmal haben wir die Tore nicht gemacht!“ Die 0:1-Niederlage gegen die Sachsen war gleichbedeutend mit dem vierten Heimspiel hintereinander ohne eigenen Treffer. Wille und Engagement stimmten gegen den Tabellendritten allerdings. „Schalke braucht Leidenschaft, Kampfgeist, Leben – das sind Sachen, die habe ich heute gesehen“, sagt Stevens. Der Niederländer weiß aber ebenso wie seine Spieler, dass man sich dafür nichts kaufen kann. „Die Leistung war in Ordnung, auch in Bremen waren wir nicht schlecht. Aber es zählen nun einmal Punkte. Und die fehlen uns“, unterstreicht Burgstaller. „Stuttgart und Augsburg haben gepunktet – wir nicht! Wir müssen zusehen, dass wir da unten rauskommen.“

Nur noch drei Punkte Vorsprung

Der Abstand auf den Relegationsplatz ist mittlerweile auf drei Zähler geschmolzen. „Wir dürfen die Köpfe nicht hängen lassen. Es gilt: arbeiten, arbeiten, arbeiten!“, sagt Salif Sané, dessen ehemaliger Verein Hannover 96 nach der Länderspielpause der Gegner der Königsblauen sein wird. „Dieses Spiel ist extrem wichtig für uns. In den kommenden Wochen geht es nur gemeinsam. Huub Stevens hat uns noch einmal verdeutlicht, dass wir alle an einem Strang ziehen müssen“, weiß Burgstaller. Und auch Alexander Nübel betont, dass gegen die Niedersachsen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gepunktet werden muss.

Um nach der langen Durststrecke – der letzte Sieg in der Bundesliga datiert vom 18. Spieltag – endlich wieder einen Sieg feiern zu können, werden die Knappen die anstehende FIFA-Abstellungsperiode nutzen, um hart zu arbeiten und Stevens‘ Plan zu verinnerlichen. Im Kampf um den Klassenverbleib sendet Nübel eine klare Botschaft: „Ich habe die kommenden beiden Länderspiele mit der U21 in Absprache mit dem DFB-Trainerstab abgesagt, um mich voll und ganz auf Schalke konzentrieren zu können!“